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MRT der Mamma zur genauesten Abklärung von Brustkrebs

Die Magnetresonanztomographie (MRT) ist eine bildgebende Methode, die in der Medizin häufig eingesetzt wird, um innere Organe und Gewebe zu untersuchen. Eine besondere Anwendung der MRT ist die sogenannte Mamma-MRT , also eine Untersuchung der Brust mittels Magnetresonanz.


Die Mamma-MRT wird als "Problemlöser" vornehmlich angewendet bei Frauen, die nach Brustkrebs in der komplementären Mammadiagnostik (Mammographie und Brust-Ultraschall) unübersichtliche Narbenverhältnisse haben.

Tastuntersuchung vor Mamma-MRT, Brustkrebs-Früherkennung und Vorsorge

Bild von wayhomestudio auf Freepik

Vorbereitung auf die Mamma-MRT

Um sich auf eine Mamma-MRT vorzubereiten, sollten Sie einige Punkte beachten:


  • Die Mamma-MRT wird in der Regel bei Frauen, die noch ihren Zyklus haben, in der zweiten Zykluswoche durchgeführt, also zwischen dem 7. und dem 14. Tag nach Beginn der letzten Regelblutung. Dies ist der Zeitpunkt, an dem das Brustgewebe am wenigsten hormonell beeinflusst ist und die besten Bilder liefert. Wenn Sie schwanger sind oder stillen, informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Ihre Ärztin vor der Untersuchung.


  • Bei Frauen ohne Zyklus kann die Untersuchung jederzeit durchgeführt werden.


  • Bei Einnahme von Hormonpräparaten ist es ratsam, die Hormone 4 bis 6 Wochen vor der geplanten MRT-Untersuchung abzusetzen.


  • Es sollte ein Kreatininwert vorgelegt werden, der nicht älter als 6 Monate ist.


  • Informieren Sie Ihren Arzt oder Ihre Ärztin über mögliche Allergien oder Vorerkrankungen.


  • Besonders wichtig ist es, anzugeben, ob Sie einen Herzschrittmacher, Metallimplantate oder andere metallische Gegenstände im Körper haben, da diese die Untersuchung beeinträchtigen können oder unmöglich machen.


  • Bringen Sie alle relevanten Vorbefunde mit, wie z.B. frühere Mammographien, Ultraschallbilder oder Biopsieberichte.


  • Vermeiden Sie am Tag der Untersuchung das Auftragen von Deodorant, Parfüm, Creme oder Puder im Brustbereich, da diese die Bildqualität verschlechtern können.


  • Tragen Sie bequeme Kleidung, die Sie leicht ausziehen können.  Schmuck, Piercings, Brillen und andere metallische Gegenstände müssen abgelegt werden.
Mamma-MRT mit Fibroadenom
MRT der Mamma mit Fibroadenom

Mamma-MRT in der Früherkennung bzw. Vorsorge

Die Früherkennung von Brustkrebs ist ein entscheidender Schritt, um die Diagnose in einem frühen Stadium zu stellen und die Behandlungschancen zu verbessern.


Die Mammographie ist das Standardverfahren zur Früherkennung von Brustkrebs im Rahmen des Screenings und eine kostengünstige und weit verbreitete Methode.


Neben der Mammographie und dem Ultraschall hat sich die Magnetresonanztomographie der Brust (Mamma-MRT) als eine weitere Methode etabliert, um Brustkrebs frühzeitig zu erkennen.


Im Vergleich zur Mammographie und zum Ultraschall bietet die Mamma-MRT einige Vorteile:

  1. Empfindlichkeit: Die Mamma-MRT ist besonders empfindlich bei der Erkennung auch kleinerer Tumoren, die bei der Mammographie möglicherweise nicht sichtbar sind, insbesondere bei Frauen mit dichtem Brustgewebe.
  2. Keine Strahlenbelastung: Im Gegensatz zur Mammographie, die Röntgenstrahlen verwendet, setzt die Mamma-MRT keine ionisierende Strahlung ein.
  3. Unterscheidung von Gewebe: Die Mamma-MRT kann dazu beitragen, zwischen gutartigen und bösartigen Läsionen zu unterscheiden, was möglicherweise dazu führen kann, unnötige Biopsien zu vermeiden.

Indikationen mit Kostenübernahme durch die GKV

Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen in der Regel die Kosten für eine Mamma-MRT nur dann, wenn eine der drei Voraussetzungen erfüllt ist:

  1. Bei Patientinnen nach Brustkrebstherapie mit der Frage nach Narbe oder Rezidiv.
  2. Wenn bei einer Frau Metastasen eines Mammakarzinoms gefunden wurden, das allerdings weder in der Mammographie noch in der Mammasonographie sichtbar ist (CUP-Syndrom).
  3. Bei Patientinnen mit einem Brustkrebsgen (BRCA1 oder BRCA2).
MRT der Mamma in der Nachsorge mit Ölzyste nach brusterhaltener Therapie
Mamma-MRT in der Nachsorge mit Ölzyste nach brusterhaltener Therapie

Weitere Indikationen zur Brustkrebs Diagnostik

Nach S3-Leitlinie kann jedoch auch in folgenden Situationen die ergänzende Durchführung einer Mamma-MRT zur Problemlösung beitragen: 

  • Nach Biopsie mit gutartigem Ergebnis, das nicht zum radiologischen Befund passt.
  • Tastbefund, der nicht in der Mammographie und Sonographie gefunden wird.
  • Suspekte Befunde in Mammographie oder Sonographie, bei denen eine Biopsie zu schwierig durchführbar ist.


Die Mamma-MRT kann beim präopertiven Tumorstaging zur genauesten Abklärung die lokoregionäre Ausbreitungsdiagnostik optimieren und die therapeutische Entscheidungsfindung verbessern. Zu diesen Fällen gehören zum Beispiel: 

  • unklare lokale Ausbreitung nach der konventionellen Diagnostik 
  • lobuläres Karzinom
  • hohes genetisches bzw. familiäres Erkrankungsrisiko 
  • junge, prämenopausale Patientinnen 
  • geplante Teilbrustbestrahlung 

[S3-Leitlinie Mammakarzinom]


Die private Krankenversicherung zahlt die Mamma-MRT in der Regel auch in diesen Fällen. Als gesetzlich versicherte Patientin bieten wir Ihnen unter diesen Umständen die Mamma-MRT als IGeL-Leistung an. Bitte sprechen Sie uns an. 


Mamma-MRT mit mulifokalem Mammakarzinom

Ablauf der Mamma-MRT

Die Patientinnen liegen während der Untersuchung auf dem Bauch. Die Brust wird in einer speziellen Brustspule platziert.


Während der Untersuchung muss Kontrastmittel in eine Armvene gespritzt werden, um die Durchblutungseigenschaften von verschiedenen Veränderungen analysieren zu können. Deswegen benötigen wir im Vorfeld den Nierenwert, den sogenannten Kreatinin-Wert.

Befundung

Die Befundung einer Mamma-MRT erfolgt mit Hilfe von Befundkategorien analog nach dem sogenannten BI-RADS-System (Breast Imaging Reporting and Data System). Dieses System wurde von der American College of Radiology entwickelt und dient dazu, Mammographie-, Sonographie- und MRT-Befunde zu standardisieren.


Bei der Befundung einer Mamma-MRT werden verschiedene Aspekte berücksichtigt, darunter die Morphologie des Tumors (also seine Größe, Form und Kontur), die Signalintensität in der MRT, die Kontrastmittelaufnahme und die Lokalisation des Tumors. Auf Basis dieser Faktoren wird der Befund dann in eine von sieben Kategorien eingeteilt, die von Befundkategorie 0 (unvollständige Untersuchung) bis Befundkategorie 6 (histologisch nachgewiesenes Mammakarzinom) reichen.

Mamma-MRT (Kernspintomographie) in der Nachsorge mit Rezidiv eines Mammakarzinoms rechts

Mamma-MRT bei Silikonprothesen

Die MRT der Mamma wird zudem häufig zur Beurteilung von Brustimplantaten eingesetzt, die nach einer Brustrekonstruktion oder einer kosmetischen Operation eingesetzt wurden. Die Mamma-MRT kann mögliche Komplikationen wie Prothesen-Rupturen, Faltenbildung, Kapselfibrose oder Infektionen der Prothesen erkennen und deren Lage und Form beurteilen.

MRT der Mamma bei intakten Silikonprothesen nach kosmetischer Brustvergrößerung

Aufklärungsbogen Kernspintomographie / MRT

Als Vorbereitung für eine Untersuchung mittels Kernspintomographie / MRT finden Sie hier den entsprechenden Aufklärungsbogen mit allen wichtigen Informationen. Sie können diesen Bogen am PC ausfüllen. Bitte drucken Sie sich den entsprechenden Aufklärungsbogen danach aus und bringen Sie ihn zu Ihrer Untersuchung mit.

Aufklärungsbogen MRT herunterladen zu Untersuchungen zu Mammadiagnostik Termin Mamma-MRT Darmstadt

Fragen und Antworten zur Mamma-MRT (FAQ):

Wie lange dauert eine Mamma-MRT?

In der Regel dauert die Mamma-MRT ca. 15-20 Minuten.

Wann ist eine Mamma-MRT sinnvoll?

Eine Mamma-MRT wird angewandt nach Brustkrebstherapie mit der Frage nach Narbe vs. Rezidiv, bei Brustkrebsmetastasen bei nicht auffindbarem Ursprungstumor und bei Frauen mit Brustkrebsgen. Sie kann bei Brustkrebs vor der OP sinnvoll sein zur genaueren Ausbreitungsdiagnostik und Therapieentscheidung.

Wie läuft eine Mamma-MRT ab?

Eine MRT der Mamma wird in Bauchlage durchgeführt und die Brust in der Untersuchungsspule platziert. Über eine vor der Untersuchung gelegte Kanüle am Arm wird während der Untersuchung ein Kontrastmittel verabreicht.

Was ist vor einer MRT der Mamma zu beachten?

Bei Frauen, die noch regelmäßig ihren Zyklus haben, sollte die Mamma-MRT in der zweiten Zykluswoche (7.-14. Tag) durchgeführt werden. Bei Frauen ohne Zyklus kann die Untersuchung jederzeit durchgeführt werden. Bei Einnahme von Hormonpräparaten ist es ratsam, die Hormone 4 bis 6 Wochen vor der Untersuchung abzusetzen. Es sollte ein Kreatininwert vorgelegt werden, der nicht älter als 6 Monate ist.

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